Workshop 
Marianne Kappenstein

Wenn Nespresso-Cups zu Abendkleidern werden 

Auch bei dem nachfolgend beschriebenen Projekt/Workshop mit der aus Euskirchen stammenden Künstlerin Marianne Kappenstein geht es darum, die mittlerweile gewohnte digitale Welt für eine Weile hinter sich zu lassen und sich wieder gemeinsam mit Dingen aus dem alltäglichen Leben zu befassen. Unsere Hände haben sich an Tuchscreen und scrollen gewöhnt, Fotos werden mit zwei Fingern vergrößert um Details besser zu erkennen. Texte werden in Windeseile überflogen und Podcast oder Sprachnachrichten auf schneller gestellt um beim Hören Zeit zu sparen. Um zu begreifen, was wir da eigentlich mit unserem Gehirn anstellen, gehen wir einfach wieder auf die andere – die feinmotorische und reale ja, sinnliche Seite des Körpergebrauches, arbeiten mit unseren Händen und beobachten mit den Augen, was wir da in Real-Zeit tun. Dabei haben wir die Möglichkeit, uns miteinander auszutauschen, einfach das reale Beisammensein wieder bewusst wahr zu nehmen und auf uns wirken zu lassen.
 
 
Über die Künstlerin
 
Marianne Kappenstein verwandelt Materialien aus dem alltäglichen Gebrauch in Industrie und Haushalt „zweckentfremdet“ kreativ in Modeskulpturen. Haute Couture, aber nicht aus edlen Stoffen, sondern in Anlehnung an die Arte Povera mit „Müll“. Ausgehend von der Beschaffenheit des Materials, das seine Daseinsberechtigung verloren hat, entwickelt sie Ideen, wie sie es zu Mode verarbeiten kann (Nespresso-Cups, Video-Bänder, Paket- und Absperrbänder, Fischernetze als Strandgut usw.). Sie zerschneidet, zerdrückt, klebt, strickt, vernäht es, bis sie die Eigenheiten und Besonderheiten des Materials so herausgestellt hat, dass der Betrachter von dem scheinbar wertvollen Material angezogen wird. Erst nach der näheren Betrachtung erkennt er, dass die Sinne getäuscht wurden, ist gleichzeitig erstaunt und fasziniert. Damit hat die bildende Künstlerin ein Ziel erreicht, sie will Haute Couture mit „Wegwerfmaterialien“ erschaffen, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Gleichzeitig sensibilisiert sie für den kritischen Umgang mit den „Wertstoffen“.
Die Künstlerin beschäftigte sich schon als Kind mit den Stoff- und Materialresten, die beim Schneidern ihrer Mutter abfielen. Sie träumte von märchenhaften Abendroben. Nachdem sie in Bonn und Köln ihr Lehramtsstudium mit den Fächern Deutsch, Kunst und Sport beendet hatte, erinnerte sie sich wieder an ihre Träume und scheinbar Unmögliches mit z.B. Vakuumverpackungen zu kreieren.

Termine für den Workshop mit Marianne Kappenstein

21.11.24 von 18.00 Uhr – 21.00 Uhr Einstieg. 11.01.2025 von 9.00 Uhr – 16.30, 25.01.2025 von 9.00 Uhr – 16.30 Uhr. Der letzte 3 Stündige Termin wird am Schluss festgelegt. Ende Mai 2025 können die Arbeiten bei einer Abschlussveranstaltung des Gesamtprojektes gezeigt werden.

Infos und Anmeldung zum Workshop: [email protected] oder 02294 699 337, Es wird ein geringer Unkostenbeitrag für Material anfallen.